Der Zweck der Kunst muß deshalb noch in etwas anderem als in der bloß formellen Nachahmung des Vorhandenen liegen, welche in allen Fällen nur technische Kunststücke, nicht aber Kunstwerke zutage fördern kann.

Hegel: Ästhetik


Freiheit ist, wenn sich niemand um einen schert.

mrw


..., daß die Kunst die Wildheit der Begierden zu mildern die Fähigkeit und den Beruf habe.

Hegel: Ästhetik


Es ist doch wirklich an der Zeit, die christliche Mythologie mit all ihren Göttern, Halbgöttern, Sehern, Himmeln und Höllen (und natürlich auch die irdischen Dekorationen, Maschinerien und kostümierten Statisten!) dahin abzustellen, wohin sie historisch und wertmäßig gehört, nämlich in die Nähe der römischen und griechischen, etc.: dann wird es ruhiger werden in und um uns.

Arno Schmidt: Aus dem Leben eines Fauns


Du reste, libre aux nouveaux ! d'exécrer les ancêtres : on est chez soi et l'on a le temps.

Arthur Rimbaud: Correspondance à Paul Demeny, Charleville, 15 mai 1871.


Tradition is the illusion of permanence.

Woody Allen


Wer sich versteckt, muß damit rechnen, nicht gefunden zu werden.

mrw


Kommunikation ist nur unter Gleichen möglich. Folglich muß jede Hierarchie, die Gleichheit unterdrückt, gleichzeitig Kommunikation unterdrücken.

Shea/Wilson: Illuminatus II


Im Glauben wird die Moral gekreuzigt.

Harry Mulisch: Das Sexuelle Bollwerk


Für die Stammesleute ist ein Geschenk nur dann ein Geschenk, wenn man etwas gibt, was die beschenkte Person auch will. An einem Geschenk haftet keinerlei Bindung. Es wird ohne jede Bedingung gegeben. Der Beschenkte darf mit der Gabe machen, was er will: sie benutzen, zerstören oder weiterverschenken. Das Geschenk gehört jetzt ihm, und der Geber erwartet auch nichts als Gegenleistung. Wenn ein Geschenk diesen Kriterien nicht entspricht, ist es auch kein Geschenk, und man muß eine andere Bezeichnung dafür finden.

Marlo Morgan: Traumfänger


Il semble que la perfection soit atteinte non quand il n’y a plus rien à ajouter, mais quand il n’y a plus rien à retrancher.
Vollkommenheit entsteht offensichtlich nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.

A. de Saint-Exupery: Wind, Sand und Sterne


Der Reiche ist die Hure des Armen.

Michel Tournier: Das gefährliche Mitleid


Es ging ihnen schlecht, den Menschen. Das Schicksal bereiteten sie sich selbst und glaubten, es käme von Gott. Sie waren gefangen in Überlieferungen, ihr Herz hing an tausend Fäden, und ihre Hände spannen sich selbst die Fäden. Auf allen Wegen ihres Lebens standen die Verbotstafeln ihres Gottes, ihrer Polizei, ihrer Könige, ihres Standes. Hier durften sie nicht weitergehen und dort nicht bleiben. Und nachdem sie so ein paar Jahrzehnte gezappelt, geirrt hatten und ratlos gewesen, starben sie im Bett und hinterließen ihr Elend ihren Nachkommen.

Joseph Roth: Hotel Savoy


Es sind nicht alle frei, die ihrer Ketten spotten.

Lessing: Nathan der Weise


In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister
Und das Gesetz nur kann uns Freiheit geben.

Goethe: Natur und Kunst


Deinem Rind oder Schaf eine große, ausgedehnte Weide zu geben, ist der beste Weg, es zu überwachen.

Buddha


INTO my heart on air that kills
From yon far country blows:
What are those blue remembered hills,
What spires, what farms are those?

That is the land of lost content,
I see it shining plain,
The happy highways where I went
And cannot come again

A.E.Housman


Wer glaubt, etwas zu sein, hat aufgehört, etwas zu werden.

Sokrates zugeschr.


Einige müssen irren, damit viele richtig gehen.

J.J.Winckelmann


Intuition ist zu wissen ohne zu verstehen.

mrw


Autorität ist die Maßgeblichkeit fremder Erkenntnis für das eigene Urteil.

Erich Mühsam


Es gibt keine schlechten Nachrichten, nur unqualifizierte Boten.

mrw


Wer seinen Weg nur bei Licht findet,
hat Angst vor der eigenen Finsternis.

Stefan Johannes


Langmut ist die Eigenschaft, Unrecht während der Zeit zu ertragen, in der man an der Rache bastelt.

Fauste


Wären alle Menschen gleich, würde im Prinzip einer genügen.

Werner Mitsch


Aber kein Mittel kann den erretten, der sich selber aufgegeben; sinnlose Opfer erhören die Götter nicht.

Stefan Zweig: Maria Stuart


mrw, 15.02.2017